Konzeptfahrzeuge beflügeln die Fantasie und präsentieren futuristisches Design und mutige Ideen. Bei der Entwicklung zu Serienmodellen werden sie oft durch praktische Gegebenheiten wie Sicherheitsvorschriften, Herstellungskosten und die Attraktivität für den Massenmarkt maßgeblich beeinflusst. Hier ist ein genauerer, detaillierterer Blick auf 9 berühmte Autos, die sich von der Vorstellung ihres Konzepts bis zu ihrer endgültigen Produktionsform dramatisch verändert haben.
Toyota FT‑86 Concept zum Toyota 86
Der Toyota FT-86, der erstmals in Tokio (2009) vorgestellt und später in Genf (2011) verfeinert wurde, war ein kompaktes, fahrerorientiertes Coupé mit scharfer, aerodynamischer „Flammenoberfläche“, minimalen Überhängen, einem 2,0-Liter-Boxermotor und Hinterradantrieb – alles eine Hommage an den legendären AE86 Corolla.
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Das Serienmodell blieb diesem Geist treu: Heckantrieb, Boxermotor, Sechsgang-Schaltgetriebe und eine nahezu perfekte Gewichtsverteilung von 53:47. Dennoch verblasste die Illusion – die kantigen Scheinwerfer wurden dezenter, die Rücklichter verloren ihr gezacktes Konzept-Styling und einige dramatische Linien wurden aus Kosten- und Sicherheitsgründen abgemildert.
Nissan GT‑R Concept bis R35 GT‑R
Das Nissan GT-R-Konzept von 2001 betonte minimalistisches, klares Design mit subtilen Hinweisen auf zukünftige Größe. Bis zum Produktionsdebüt 2007 ersetzte Nissan den Minimalismus durch aggressives Design, darunter übergroße Lufteinlässe, breitere Kotflügel, einen Twin-Turbo-V6 und eine aerodynamischere Karosserie.
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Obwohl diese Art von Godzilla-Persona für Enthusiasten viel Inhalt bietet, würden manche lieber ein minimalistisches und futuristisches Design mit glatten Oberflächen der Konzeptversion haben.
Pontiac GTO
Das Pontiac GTO-Konzept von 1999 weckte mit geschwungenen Linien, Retro-Chromdetails und einer Hommage an den legendären GTO der 60er Jahre Nostalgie. Doch als das Serienmodell von 2004, das auf dem Chassis des Holden Monaro basierte, auf den Markt kam, hatte Pontiac die nostalgischen Schnörkel weitgehend aufgegeben.
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Die Produktionsversion hatte schärfere, zeitgenössischere Proportionen, eine moderne Beleuchtung und eine Mainstream-Präsenz, die den Charme der Konzeptära in den Hintergrund treten ließ.
Saturnhimmel
Das 2005 vorgestellte Saturn Sky-Konzept war die Vision eines kühnen, schwungvollen Roadster-Designs. Inspiriert von europäischen Sportwagen mit fließenden Karosserieteilen, aggressiver Beleuchtung und leichter Silhouette verspricht es klare Ästhetik und dynamisches Flair. Im Gegensatz dazu zeichnete sich das Serienmodell von 2007 – obwohl es noch auf der gleichen Kappa-Plattform wie das Konzept basierte – durch flachere Oberflächen, schärfere Winkel und ein zurückhaltenderes Erscheinungsbild aus.
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Obwohl sportliche Elemente wie 18-Zoll-Räder und ein abnehmbares Verdeck beibehalten wurden, verlor der Sky viel vom exotischen Charakter des Konzepts.
Dodge Avenger
Das Dodge Avenger-Konzept von 2003 erregte mit seinem selbstbewussten Crossover-Coupé-Design Aufmerksamkeit: erhöhte Bodenfreiheit, schlanke Hüften und sportlicher Coupé-Stil. Mit der Serienversion von 2007 war all das Dramatische verschwunden.
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Der Avenger wurde zu einer konventionellen viertürigen Mittelklasselimousine mit sanfter Linienführung, aufrechter Dachlinie und Fokus auf Komfort und Funktionalität im Innenraum. Was als mutiges Statement begann, entwickelte sich letztlich zu einem weiteren Familienauto.
Jeep Commander
Das Konzept des Jeep Commander aus dem Jahr 1999 war ein Vorgeschmack auf einen eleganten urbanen Geländewagen mit rundem, schnittigem Design und futuristischem Design. Der Commander, der 2006 in Produktion ging, war ein kastenförmiger SUV mit drei Sitzreihen, bei dem Platz und Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund standen.
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Mit aufrecht stehenden Scheiben, eckigen Seiten und einer abgestuften Dachlinie verzichtet es auf die urbane Eleganz des Konzepts zugunsten utilitaristischer Effizienz.
Chevrolet Corvette C7 Stingray
Das Corvette Stingray-Konzept von 2009 war eine dramatische Demonstration des Corvette-Erbes und der Innovation mit übertriebenen Verbreiterungen, scharfen „gefalteten“ Oberflächen und sogar einer geteilten Heckscheibe.
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Als die C7-Serie im Jahr 2014 debütierte, behielten die Designer das Gesamtprofil bei, milderten jedoch viele ästhetische Extreme: Die Scheinwerfer waren weniger glatt, das Heckvolumen weniger ausgeprägt und das einst so markante Split-Window-Motiv wurde aufgegeben.
Lancia Stratos Zero bis Stratos HF
Das 1970 in Turin vorgestellte Stratos Zero-Konzept war eine kühne Keilskulptur: 84 Zentimeter hoch, aus Fiberglas und Plexiglas gefertigt, mit hochklappbarer Windschutzscheibe, zentralem Cockpit und futuristischem Innenraum im Stil eines Raumschiffs. 1973 wurde der Stratos HF als Rallyesportwagen konzipiert.
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Höher, breiter und funktionaler, mit konventionellen Türen und einem Ferrari Dino V6. Die gewagte Zero-Form wich einem fokussierten Rallyeauto – praktisch, rennbereit und sehr erfolgreich auf der Rennstrecke, aber weit weniger avantgardistisch in der Designausführung.
Volkswagen IROC
Das Volkswagen IROC-Konzept von 2006 wurde auf dem Pariser Autosalon mit dramatischen Proportionen, ausgestellten Kotflügeln, einem markanten sechseckigen Kühlergrill, einer ultraflachen Karosserie, vipergrüner Lackierung und eleganten Carbonfaser-Akzenten vorgestellt. 2008 wurde es als Scirocco III produziert.
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Obwohl die grundlegenden Proportionen eines 2+2-Coupés beibehalten wurden, tauschte der Scirocco III den aggressiven Wabengrill des IROC-Konzepts gegen eine konventionellere Frontpartie, eine dezentere Karosserie und einen schlichteren Innenraum ein.